Les enfants de chienne von Nicolas Delisle-L’Heureux

8. August 2023 | quélesen

In einem fiktiven abgehängten Städtchen namens Val Grégoire trottet das Leben so vor sich hin. Es ist im Norden von Québec gelegen und nur über eine einzige Straße mit der Welt verbunden. Die Bewohner erwarten nicht viel von ihrem Leben, es vergeht einfach. Es gibt nur wenige Geschichten von Leuten, die versucht haben, von dort wegzukommen, und sie sind überwiegend tragisch.

Im Zentrum der Geschichte stehen die Familien Desfossés, Fowley und Calvette. Deren Kinder Marco, Louise und Laurence treffen eines Tages in der Schule aufeinander und gehen fortan ihren Weg zusammen. Sie werden gemeinsam Erwachsen und wagen es, von einem besseren Leben zu träumen. Marco ist der letzte von sieben Söhnen der Desfossés, die seit jeher die Bürgermeister der Stadt stellt. Louise ist eins von drei adoptierten Mädchen des Paars Fowley und soll die Städter missionieren. Und Laurence’ Familie zieht in das stillgelegte Hotel am Berg, das einst Skiläufer in die Region locken sollte.

Nicolas Delisle-L’Heureux legt mit Les enfants de chienne einen Roman über Freundschaft und Sehnsucht, aber auch über Rache vor, für den er eine poetische und bildhafte Sprache gefunden hat.

Nicolas Delisle-L’Heureux: Les enfants de chienne
Roman
Boréal, 2022
320 Seiten
ISBN 9782764627051
29,95 $ / 22,00 €
Der Roman ist im Februar 2023 bei Les Avrils in Frankreich erschienen und wurde in diesem Jahr mit dem Prix du roman „Marie Claire“ ausgezeichnet.

Ein Zitat:
«Louise se sentit observé à sa droite : un garçon court et compact, blond, la toisait en souriant. Elle n’avait jamais vu de tels yeux , verts ou bleus ou gris, et perçants. Sans se présenter ni même la saluer, il lui annonça, à haute voix et sans égard pour Mme Gisèle qui essayait d’établir les bases du vivre ensemble auquel elle s’attendait pour les dix prochains mois :
– Si on passe à travers l’année, l’été prochain, je t’invite à mon chalet, au lac du prêtre. » – Nicolas Delisle-L’Heureux: Les enfants de chienne, Boréal, 2022, S. 45