Was ist die CLASSE? Und wie funktioniert sie? Welche Rolle hatte Gabriel Nadeau-Dubois als gewählter Sprecher der CLASSE? Wie sah die Berichterstattung in den Medien aus? Wie agierten Polizei, die Regierung und letztendlich die Bürger während des andauernden Streiks, der als Printemps érable bezeichnet wurde und der Neuwahlen im September 2012 nach sich zog?
Der Essay Tenir tête, den Gabriel Nadeau-Dubois ein Jahr nach dem Streik verfasste, ist sein persönlicher Blick auf die Geschehnisse. Er war zu der Zeit Sprecher der CLASSE. Er kommt auf ausgewählte Momente vor und während des Streiks zu sprechen wie eine Studentenversammlung oder ein Votum in der Regierung zur Verabschiedung des Notstandgesetzes. Und er ergänzt Hintergrundinformationen und Reflexionen. Nadeau-Dubois, der im August 2012 von seiner Funktion zurückgetreten war, wendet sich in Tenir tête nicht nur dem Streik zu. Er versucht nicht, Geschehnisse zu rechtfertigen, sondern wirft einen komplexen Blick auf den Printemps érable. Darüber hinaus stellt er Überlegungen an, die die Konsequenzen einer Erhöhung der Studiengebühren und einer von der liberalen Regierung Charests angestrebten Privatisierung der Universitäten betreffen sowie die möglichen Auswirkungen auf die Gesellschaft in Québec.
Tenir tête besteht aus einem Prolog, elf Kapiteln, einem Epilog, einer Danksagung sowie einer Chronologie, die die Ereignisse rund um den Streik zwischen Februar und November 2012 enthält. Geschrieben von Nadeau-Dubois, der als Sprecher der CLASSE eine besondere Perspektive erlebt hat, zeigt der Essay seinen Autor von seiner nachdenklichen und reflektierten Seite. Es ist ein aufschlussreicher, persönlicher Blick auf die Ereignisse in Québec 2012, in der die frankokanadische Provinz im Umbruch stand.
Essay
Lux éditeur, 2013
224 Seiten
19,95 $
Ein Zitat:
« J’ai écrit ce livre pour réfléchir à ce que cette grève a révélé de nous-mêmes, pour méditer sur la manière dont elle a transformé nos vies, et notamment la mienne. Le récit qui suit n’est ni celui du mouvement étudiant ni celui de la CLASSE. À l’intérieur même de la coalition que je représentais publiquement, j’appartenais à une tendance politique à laquelle des militants ont reproché son pragmatisme, son souci de l’image publique. Tout cela teinte ma lecture de la grève, qui n’est donc pas un récit officiel. C’est mon récit, celui de quelqu’un ayant passé l’essentiel de la grève dans les réunions des instances de la CLASSE et sur les tribunes médiatiques. Ce point de vue en vaut un autre. Mais d’où je me trouvais pendant les événements du printemps, la perspective était pour le moins singulière. J’ai cru qu’il n’était pas sans intérêt de la partager. » – Gabriel Nadeau-Dubois: Tenir tête, Lux éditeur, 2013, S. 17