Bureau universel des copyrights von Bertrand Laverdure

25. Juli 2014 | quélesen

Bureau universel des copyrights lautet der Titel des Romans von Bertrand Laverdure, der 2011 beim Verlag La Peuplade erschienen ist. Bertrand Laverdure ist Dichter, Autor, Journalist und Performer und hat bereits einige poetische Werke veröffentlicht.

Der Roman begleitet einen Protagonisten, dem allerhand merkwürdige Dinge passieren. Er befindet sich inmitten eines Durcheinanders, in dem er von einem Ort der Welt zu einem anderen gelangt. Dabei trifft er auf komische Gestalten wie dem Schtroumpf farceur, also dem „drolligen Schlumpf“, der nichts Gutes bedeutet oder die Literaturtouristen, die über den weiteren Verlauf des Romans spekulieren. Der Protagonist befindet sich auf einer Odyssee, die ihn schließlich zu dem im Titel benannten Universalbüro für Copyrights führt. Sein Weg dorthin ist ihm vorgegeben, denn er hat keinen Einfluss auf die ungewöhnlichen Dinge, die ihm passieren. Gleich einer Marionette in einem Theater ist er fremdbestimmt. Er wird an jenen oder diesen Ort geführt, ohne dass er weiß, wie er dorthin gelangt ist. Er verliert das eine oder andere Körperteil, das in einer anderen Form ersetzt wird. Im Universalbüro für Copyrights erfährt er schließlich, dass dort die Rechte für jegliche materiellen und immateriellen Dinge auf der Welt verwaltet werden.

Bertrand Laverdures Werk erscheint wie ein Experimentalroman, in dem die Grenzen zwischen Poesie und Prosa, Realität und Fantastik fließend ineinander übergehen. Dabei spart der Autor auch nicht mit kulturellen und literarischen Verweisen, um den Stellenwert des Buches in der Kultur eines Landes zu verhandeln.

Bertrand Laverdure: Bureau universel des copyrights
Roman
La Peuplade, 2011
142 Seiten
20,95 $
Bureau universel des copyrights von Bertrand Laverdure erscheint im Oktober 2014 beim anglokanadischen Verlag Book Thug in der Übersetzung von Oaoa Avasilichioaei. Der Titel der englischen Fassung lautet Universal Bureau of Copyrights.

Ein Zitat:
« Quelques secondes me suffisent pour retrouver l’origine des feuilles autour de moi et, incidemment, identifier la source des bruits divers de balles de tennis, de voitures, de légers grabuges de pique-nique, de parties de base-ball : je suis au parc La Fontaine, côté sud-est, près de la rue Sherbrooke.

Je suis à Montréal, au Québec. Tout autour de ma personne, des immeubles, l’hôpital Notre-Dame, une statue en l’honneur de Charles de Gaulle (véritable couteau bleu en ciment qui déchire les nuages) ou immense cadran solitaire, c’est selon.

Dans un repli de feuilles, le coin ombragé d’une branche, je vois soudain, la tête en bas, un écureuil qui s’approche. Il est en colère. Une colère formidable. Des sons stridents et magnétiques – comme une bande qui passe mal dans le lecteur ou des sons trafiqués dans un logiciel – sortent de sa gueule. Ennuyé par ce monologue inaudible, je me suis prestement dégagé du hamac. » – Bertrand Laverdure: Bureau universel des copyrights, La Peuplade, 2011, S. 15-16