Bei seiner Suche wird Germain von seinen Freunden unterstützt. Sie gehen gemeinsam der Sache nach, decken erst einen Drogenring auf und begeben sich dann auf die Suche nach dem Irren, der sich nach Brasilien abgesetzt hat. Werden sie noch rechtzeitig eine Möglichkeit finden, die Verrottung der Pflanzen aufzuhalten?
Bertrand Busson entwirft in seinem Roman einen „botanischen Thriller“, einen Thriller also, den er in der Welt der Pflanzen verortet. Sein Protagonist ist ein Pflanzenliebhaber wie der Autor selbst, der sein Buch einer ausgetrockneten Pflanze namens Hervé widmet. Zudem ist sein Protagonist Germain Tzaricot ein wahrer Pflanzenkundler, der die Kommunikation der Pflanzen erforscht. Die Wahrnehmung seiner Umgebung ist geprägt von seiner Beschäftigung mit der Flora; so vergleicht er die Menschen mit Blumen und Gewächsen. Somit ist auch klar, dass ihm das voranschreitende Eingehen der Pflanzen nicht in Ruhe lässt, sondern ihn zum Handeln bewegt. Mit seinem besten Freund unternimmt er die ersten Schritte und zieht fortan die Aufmerksamkeit der Polizei auf sich. Schließlich beginnt ein Wettrennen mit der Zeit und immer wieder steht die Frage im Raum, wem er vertrauen kann.
Le phyto-analyste nähert den Menschen und die Flora einander an und geht der Frage nach, was geschieht, wenn sie sich miteinander verbinden. Doch geht das überhaupt? Mit Witz und Charme aber auch Spannung ist Betrand Busson ein Buch gelungen, das dem Leser eine pflanzennahe Perspektive auf das Leben zeigt.
Roman
Marchand de feuilles, 2012
296 Seiten
26,95 $
Ein Zitat:
« Un matin toutes mes plantes sont mortes.
Sans aucun avertissement.
Plus de quatre-vingts espèces : de la Cissus rhombifolia qui grimpait tout autour de mon globe terrestre jusqu’à la Nolina recurvata que l’on m’avait offerte et qui, jusqu’à tout récemment, trônait encore sur son pied d’éléphant.
J’avais pris soin de certaines de ces petites vertes depuis que j’étais en âge de trimbaler un arrosoir et pouf ! du jour au lendemain, plus rien : que de la pourriture. Du genre à ne faire qu’une bouchée, à me laisser le pot en miettes.
Ce fut une véritable épiphanie, toute cette pourriture ; une révélation quant à l’espace occupé dans nos connaissances par l’incertitude. J’en restai sous le choc. Par la mort de mes plantes, c’était ma vie entière qui perdait son sens. » – Bertrand Busson: Le phyto-analyste, Marchand de feuilles, 2012, S. 17