Die kanadischen und Québecer Verlage hatten eine Vielzahl neuer Titel dabei und es bleibt spannend, welche davon in den nächsten Jahren in deutscher Übersetzung veröffentlicht werden. Ins Auge gefallen sind z.B. die Fanny Cloutier-Bücher von Stéphanie Lapointe, die der Verlag Les Malins im Programm hat, Scarborough von Catherine Hernandez im Buchregal von Arsenal Pulp Press, The honey farm von Harriet Alida Lye bei Nimbus, In the cage von Kevin Hardcastle bei Biblioasis, The hidden keys von André Alexis bei Coach House Books und Cadillac, ein weiterer Roman von Biz bei Leméac. Am Gemeinschaftsstand von Québec Édition ging es weiter, etwa mit dem Gedichtband Uiesh – Quelque part von Joséphine Bacon in den Regalen von Mémoire d‘encrier, mit Dominique Fortiers Roman Les villes de papier bei Alto, bei Le Quartanier mit dem Essay À propos du style de Genette von David Turgeon, bei écosociété mit dem Essay Mégantic von Anne-Marie Saint-Cerny und bei Stanké mit La bête intégrale von David Goudreault.
Kanadische Inhalte gab es auch außerhalb der Gemeinschaftsstände von Québec Édition und Livres Canada Books, z.B. im Programm von THE ARTS+, dessen Motto „Das Kulturerbe der Zukunft im Zeitalter der Digitalisierung“ lautete, mit dem Cyber-Popstar Maya Kodes. Sie wurde von dem Kanadier Yves St-Gelais und der Produktionsfirma Neweb Labs entwickelt.
Die Buchmesse hat erneut einiges geboten. Viele Bücher, sämtliche Literaturbeilagen – vor allem der Fokus zur Literatur in Québec in der Buchmarktzeitschrift Publishers Weekly – und Notizen über aktuelle Themen, die die Buchbranche beschäftigten, sind im Gepäck verstaut. In den nächsten Wochen und Monaten werden sie am heimischen Schreibtisch gesichtet. Doch zuerst steht der Heimweg an und das Gefühl, auf dem Weg zu sein, ruft mir den Slogan am Stand von Québec Édition ins Gedächtnis: „En route vers 2020“. Denn, oh ja, 2020 präsentiert sich Kanada auf der Frankfurter Buchmesse als Ehrengast.