Pomme S, 1984 – Volume III von Éric Plamondon

15. April 2015 | quélesen

In dem letzten Band der Trilogie 1984 lässt Éric Plamondon seinen Erzähler Gabriel Rivages erkennen, wonach er auf der Suche war. In Pomme S schließt sich der Kreis, die Themen, die im ersten und zweiten Buch angesprochen wurden, werden abgeschlossen. Der letzte der drei Männer, deren Leben Gabriel Rivages in Augenschein nimmt, ist Steve Jobs. Neben den biographischen Informationen, die Éric Plamondon in gewohnter Manier aus Hongrie-Hollywood-Express und Mayonnaise in unterschiedliche lange bzw. kurze Texte verpackt, erfährt man die Geschichte von Apple, den Ursprung des binärischen Systems und dann betrachtet Plamondon auch noch den Mythos von Prometheus in einer überarbeiteten Version.

Besonders ein Bild kehrt immer wieder, nämlich das der Werbekampagne für den Macintosh 1984. In verschiedenen Erzählweisen – von der szenischen, detailgetreuen Wiedergabe des Spots von Ridley Scott bis hin zur simplen Referenz – taucht die damalige Werbung immer wieder auf.

In der Auseinandersetzung mit anderen Leben hat Rivages auch Stationen seines eigenen Lebens erzählt. Die Beziehung zu seiner Mutter und seinem Vater waren Teil der ersten beiden Bücher. Im dritten Band gibt es immer wieder Momente mit seinem Sohn, die an die Oberfläche kommen. Auch Momente aus seiner eigenen Kindheit, in der er eine Schreib- und Sprachschwäche hatte, werden wiedergegeben.

Éric Plamondon liefert auf eine leichte, unbeschwerte Art zahlreiche Informationen über Geschichte, technische Errungenschaften, von denen wir oft vergessen, wie jung sie eigentlich sind und über das Leben ausgewählter Menschen. Er verknüpft die Informationen, vermittelt sie in unterschiedlicher Textform und verweist auf Kultur. Dabei dient all das dazu, seinem Protagonisten und Erzähler Rivages eine Erkenntnis zu liefern, die er am Ende seiner Auseinandersetzung mit Johnny Weissmüller, Richard Brautigan und Steve Jobs erhalten hat.

Éric Plamondon: Pomme S, 1984 – Volume III
Roman
Le Quartanier, 2013
248 Seiten
23,95 $
Der dritte Band von Éric Plamondons Trilogie, Pomme S, ist 2014 bei Éditions Phébus in Frankreich erschienen.

Ein Zitat:
« 74
DIXIT ARAGON
Longtemps, il a cru que la réalité suffisait. Il a longtemps cru que les faits parlaient d’eux-mêmes. Si on s’en donne la peine, on finit par comprendre. On cherche, on s’informe, on se documente. On fait des liens et on tire des conclusions. C’est quasiment scientifique. C’est d’ailleurs pour cette raison qu’il aime la science et les biographies, parce que ça repose sur des faits. On s’appuie sur quelque chose de solide. Il n’est pas question ici de fables et de magie, de monstre du Loch Ness et de père Noël, de forces tellurgiques ou de transmigration des âmes. Non, pour arriver à vivre, il faut la lucidité des faits. On remonte l’histoire et on se moque des ignorants. On raille les aveugles qui n’ont rien compris au mythe de la caverne. Hé ho ! tout n’est qu’illusion ! Arrêtez de vous battre pour des frontières. Arrêtez de vous étriper pour une religion. On vous manipule.
Puis, un jour, on se rend compte qu’on s’est trompé. Seul contre tous, on avait tort. Ce ne sont pas les faits qui donnent un sens à la vie, c’est le récit des faits, la manière dont on les raconte. Mais ‹le temps d’apprendre à vivre, il est déjà trop tard›. Dixit Aragon. » – Éric Plamondon: Pomme S, 1984 – Volume III, Le Quartanier, 2013, S. 150-151