Albert Théière von Matthieu Goyer

12. September 2014 | quélesen

Ein Leben lang lebte Albert Théière ein ganz normales Leben: er hat eine Wohnung, einen Job und eine Katze als Haustier. Dazu kommt, dass er verliebt ist, aber zu schüchtern um seine Auserwählte anzusprechen. Doch dann verändert die Äußerung eines Außenstehenden alles: während eines Besuchs beim Optiker erfährt er, dass ihm keine Brille passt, weil seine Nase inmitten seines Gesichtes falsch herum thront. Niedergeschlagen tritt er den Heimweg an, schwelgt in eher deprimierenden Kindheitserinnerungen und meint nun den Grund für sein unaufgeregtes Leben zu kennen.

Von der Nachricht wird er komplett aus seinem bisherigen Leben gerissen. Er ist nunmehr verunsichert und traut sich so, wie er ist, nicht mehr aus dem Haus. Also muss ein Plan her, mit dem er seine ungewöhnliche Nase kaschieren und so wieder aus dem Haus gehen kann. Doch letzten Endes nützt alles nichts, wenn man nicht akzeptiert, wie man ist.

Matthieu Goyer zeichnet den Alltag seiner Titelfigur Albert Théière in grau gehaltenen, atmosphärischen Bildern. Sie visualisieren, was Albert denkt und fühlt und veranschaulichen die Erinnerungen an seine Kindheit, die hier und da eingestreut werden. Zusammen mit den Bildunterschriften formen sie die sympathische Graphic Novel.

Matthieu Goyer: Albert Théière
Graphic Novel
Ta Mère, 2014
88 Seiten
20 $

Ein Zitat:
« Pourquoi personne ne me l’a jamais dit ?

Dire que je pensais que tout allait bien.

>Je me suis donné en spectacle durant toutes ces années.

Ça n’aurait pris qu’une visite chez l’optométriste…

Pour qu’en un instant, tout bascule. » – Matthieu Goyer: Albert Théière, Ta Mère, 2014, S. 5