Douze chansons pour Évelyne von Fredric Gary Comeau

4. November 2016 | quélesen

Antoine Bourque war verliebt und erlebte mit Évelyne ein Abenteuer. Sie ließen ihren Alltag hinter sich und reisten als Liebespaar durch Mexiko. Doch nach der intensiven gemeinsamen Zeit verschwand sie spurlos aus seinem Leben. Antoine suchte nach ihr, engagierte sogar einen Privatdetektiv, doch ohne Erfolg. Évelyne blieb verschwunden und unauffindbar. Daraufhin zog er sich in eine Waldhütte zurück und verarbeitete das Erlebte in seiner Musik. Dabei kamen zwölf Songs für Évelyne heraus, die er seinem Label vorlegt, sobald er wieder in der Stadt ist. Doch für eine Beurteilung seines Albums ist er noch nicht bereit und ergreift die Flucht. Er kauft sich das erstbeste Flugticket, das er für 1200 $ findet. Das Rückflugdatum ist offen. Dann steigt er ins Flugzeug nach Tokio. Im Alter von 44 Jahren, und mit einigen gescheiterten Beziehungen hinter sich, erinnert er sich in Tokio an die Frauen, die er geliebt hat, angefangen bei seiner ersten Freundin Sabine bis hin zu seiner letzten, Évelyne. Und bei ihr war er sich sicher, dass sie die Eine ist. Aber auch in Tokio wartet eine Frau auf ihn.

Évelyne, die überall im Roman präsent ist und auch in den zwölf Songs, die Antoine über sie geschrieben hat und die am Ende des Romans abgedruckt sind, taucht im Text kaum auf. Sie existiert nur in den Erinnerungen von Antoine, dessen Herz gebrochen ist und der in der Welt unterwegs ist, wo er auch auf alte Bekannte trifft. Und so ist Douze chansons pour Évelyne in gewisser Weise eine Weiterführung von Comeaus Debütroman Vertiges. Allerdings konzentriert sich die Geschichte in seinem zweitem Roman auf den Dichter und Musiker, der in Vertiges noch der Gesuchte war, und auf seine Beziehungen zu Frauen. Und für all jene, die wissen wollen, wie es z.B. mit Hope Fontaine, Victor Bouquet und Kazuo aus seinem Debütroman weiterging, dem sei die Lektüre von Douze chansons pour Évelyne empfohlen, denn darin wird genau das preisgegeben.

Fredric Gary Comeau: Douze chansons pour Évelyne
Roman
Quai n° 5, 2016
288 Seiten
24,95 $
Ein Zitat:
« Aujourd’hui, je dois rencontrer le directeur artistique des Disques Straram. J’en suis à lui faire entendre le bruit de mon labeur.
David Langlais a la jeune cinquantaiene et de très bonnes oreilles. Contrairement à beaucoup de mes congénères œuvrant dans le monde de la chanson, je fais confiance à mon D.A. Nous devons nous retrouver dans un café de l’avenue Viger, dans le Vieux-Montréal. Le Café Différance est tenu par un jeune Mexicain qui maîtrise comme peu de gens l’art de faire un bon café. Il y là, en plus, une très belle lumière de fin d’après-midi.
Je me suis réveillé vers midi. J’ai bu trois cafés et me suis fait un smoothie avec des fraises, des bananes, des bleuets, des baies açaï et du gingembre. Après m’être douché, j’ai enfourché mon vélo et j’ai écouté mes douze nouvelles chansons en boucle, en roulant de mon appartement de la rue Préfontaine jusqu’au bout du canal de Lachine. Je voulais sentir le mouvement sous les chansons. Je voulais pleinement les intégrer avant de les partager pour la première fois. » – Fredric Gary Comeau: Douze chansons pour Évelyne, Quai n° 5, 2016, S. 12-13